Jürgen Sedlmeir (li.) mit seinem Stand auf dem Marktplatz in Kamenz
Die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) setzt hier den Focus auf Schwerpunkthemen um Verbesserungen des Angebotes für ratsuchende Menschen zu erreichen.
Die Soziale Beratung für Schuldner des Caritasverbandes Oberlausitz e.V. beteiligte sich hierfür an zwei Tagen indem Sie in Radeberg, Kamenz im öffentlichen Raum präsent war und für den persönlichen Austausch mit Passanten zur Verfügung stand.
Hierzu wurden Schaufensterpuppen aufgestellt, die Menschen symbolisieren, denen wir jeden Tag in der Stadt etc. begegnen könnten. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, die im Alltag nicht ohne weiteres sichtbar ist. Zu schnell werden Urteile über von Schulden betroffene Menschen gefällt, ohne die Hintergründe zu kennen.
Schaufensterpuppen beschreiben Lebensläufe überschuldeter Menschen
Überschuldung hat viele Ursachen, die oft in kritischen Lebensereignissen (Scheidung, Trennung, Krankheit; Arbeitsplatzverlust etc.) zu verorten ist. Anhand eines schlaglichtartigen Lebenslaufes (Schilder an den Puppen) wurden exemplarische Schuldnergeschichten aufgezeigt. Der Passant wurde so schlaglichtartig mit der Thematik konfrontiert.
Die Krisen, Sorgen und Nöte der Ratsuchenden sind vielfältig und damit auch die Anforderungen an die Berater*innen.
Die AG SBV möchte überschuldete Menschen in den Mittelpunkt ihrer Aktionswoche stellen. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in der Coronapandemie und der steigenden Zahl der Arbeitslosen, Kurzarbeiter*innen und insolventen (Solo)Selbständigen ist abzusehen, dass die Nachfrage nach Schuldnerberatung steigen wird. Erschwerend kommt hinzu - das hat eine Umfrage der AG SBV gezeigt - dass in vielen Kommunen nicht alle Ratsuchende einen offenen Zugang zur Beratung haben. Damit überschuldeten Menschen gut und wirksam geholfen werden kann, fordert die AG SBV
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einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung,
Überschuldung kann jeden treffen - die Schuldnerberatung bedarfsgerecht auszubauen und die Finanzierung zu sichern,
- eine existenzsichernde finanzielle Absicherung von Kindern,
- mehr Forschung zum Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Familien mit Schulden,
- kürzere Löschungsfristen von Negativmerkmalen bei Auskunfteien,
- das Sichern des Wohnraums bei überschuldeten Menschen.
In einem Radiointerview beim MDR Sachsen gibt Jürgen Sedlmeir ein Interview zum Thema. Das Interview können sie hier anhören: MDR Sachsen, Regionalreport Bautzen vom 15.06.21