Unsere Ehrenamtlichen - Naši čestnohamtscy
Ruba Osman aus Bautzen
Ruba Osman und ihre Familie stammen aus Syrien. Sie flüchteten getrennt vor den Kriegsgefahren dort. Nach ihrer Ankunft in Deutschland begannen Ruba und ihr Mann umgehend deutsch zu lernen und sich in verschiedenen Einrichtungen und Projekten ehrenamtlich zu engagieren. Mit ihren Erfahrungen möchte Ruba Osman anderen Migranten helfen, in Deutschland schnell Anschluss zu finden und sich zu integrieren. So begleitet sie andere Migranten zu Ämtern, Behörden, Ärzten, vermittelt Praktikumsstellen und hilft, wo sonst noch Hilfe benötigt wird. Durch ihre sehr guten Deutschkenntnisse übernimmt sie dabei besonders die Rolle der Sprachmittlerin.
Frau Osman hat in Syrien als Englisch-Lehrerin gearbeitet und bietet nun Kindern und Jugendlichen aus den arabischen Familien Nachhilfeunterricht an. Den arabischen Frauen möchte sie neben der deutschen Sprache und Kultur auch das Fahrradfahren und Schwimmen beibringen. Ihr ist es besonders wichtig, dass die Frauen aus ihrem Zuhause gelockt werden, Anschluss finden, die Sprache lernen und alle Hürden bewältigen, um in Deutschland einer Arbeit nachgehen zu können. Gemeinsam mit deutschen Ehrenamtlichen initiierte sie mehrere gut besuchte Erste-Hilfe-Kurse für Migrantinnen und vermittelte dort wichtiges Wissen zu gesundheitlichen Notfällen. Sie engagiert sich in verschiedenen interkulturellen und gemeinschaftsfördernden Angeboten. Bekannt ist Ruba auch für ihre leckeren syrischen Köstlichkeiten, die sie zu verschiedenen Anlässen bäckt.
Steffen Handrick aus Gnaschwitz
Herr Handrick leitet die Holzwerkstatt in unserem Begegnungszentrum in Bautzen. Jeden Dienstag Nachmittag kümmert er sich dort um die Kinder, die gerne mit Holz und Leim etwas basteln und gestalten wollen. Dabei entstehen immer wieder faszinierende neue Objekte. Als gelernter Zerspaner ist der Umgang mit Werkzeug und verschiedenen Materialien für Herrn Handrick kein Problem. Es macht ihm Spaß, den Kindern etwas beizubringen. Oft haben sie zuhause kein Werkzeug, dass sie benutzen dürfen. Steffen Handrick kommt meistens mit dem Fahrrad ins BGZ gefahren. Auf die Frage, ob er sich an einen besonderen Moment mit den Kindern erinnert, sagt er: "Jede Woche ist schön hier, wenn man sonst nur alleine zuhause sitzt."
Für sein Engagement wurde ihm im Oktober 2021 die Annen-Medaille verliehen.
Rotraut Dietz aus Bautzen
Frau Dietz engagiert sich bereits seit vielen Jahren in der Bautzener St.-Petri-Gemeinde und in unserem Verband. So beaufsichtigt und führt sie seit 2012 Besuchergruppen durch den Bautzener Dom. Als Elisabethfrau besucht und begleitet sie zudem regelmäßig ältere Menschen. Bei der Caritas ist sie besonders in der Migrationshilfe tätig. Auf die Frage, warum sie sich ausgerechnet für Flüchtlinge einsetzt, antwortete Frau Dietz: "Ich habe selbst einen Migrationshintergrund. Wir wurden 1945 aus dem Sudetenland vertrieben. Als wir in Deutschland ankamen, wurden wir nicht sehr freundlich empfangen. Mein Vater war bereits verstorben. Meine Mutter hatte es sehr schwer hier Fuß zu fassen und uns Kinder zu versorgen. Als die große Flüchtlingswelle 2015 einsetzte, habe ich mir gesagt, dass sie nicht dieselben Erfahrungen machen sollen, wie wir damals. Also kümmere ich mich um sie und heiße sie herzlich willkommen!"
Für ihr Engagament erhielt Rotraut Dietz im Oktober 2019 die Annen-Medaille des Freistaates Sachsen.
Rudolf Junghardt aus Bautzen
Der 84-jährige Rudolf Junghardt engagiert sich bei uns im Verband und in der Tagespflege der Diakonie. Der Autodidakt lernte im Alter von 70 Jahren noch das Akkordeon spielen und erheitert nun mit seinen Volksliedern die Gemüter beim Seniorenkaffee, "Weihnachten nicht allein" und anderen Veranstaltungen. Er hat viel Freude beim musizieren für andere: Es hält fit und die Zuhörer haben Spaß! "Wenn ich gebraucht werde, dann bin ich da" sagt Herr Junghardt. Er möchte mit seinem Engagement und seiner Musik den Leuten etwas zurückgeben, die in ihrer Jugend das Land in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut haben: den jetzigen Senioren.
Hannelore Werner aus Bautzen
Frau Werner ist im Begegnungszentrum (BGZ) im Bautzener Gesundbrunnen auch als "Puppen-Omi" bekannt. Seit mehr als zehn Jahren kümmert sie sich liebevoll darum, dass das BGZ ein gemütliches Zuhause ist. So sorgt sie für Ordnung und Sauberkeit, dekoriert, wäscht die Wäsche und pflanzt Blumen. In erster Linie kümmert sie sich aber um das Spielzeug und die Puppen. Diese müssen nicht frieren, denn Frau Werner strickt Pullover, Hosen und Mützen in Kleinformat. Auch die neugeborenen Babys erhalten von ihr ein gestricktes Willkommensgeschenk. Für Frau Werner sind die sozialen Kontakte im BGZ sehr wichtig. Sie hat ein besonderes Verhältnis zu den Kindern. Diese freuen sich, wenn die "Puppen-Omi" da ist. Und als "Omi" kann sie den meist alleinerziehenden Müttern oft mit einem Ratschlag weiterhelfen. Das Schönste an ihrer Arbeit im BGZ ist für Frau Werner das Gefühl, dass "ich in meinem Alter noch gebraucht werde!"
Monika Zenkner aus Bautzen
Frau Zenkner hat lange in der Sozialstation in Bautzen gearbeitet und die Verwaltung mit aufgebaut. Als Rentnerin unterstützt sie weiterhin zweimal wöchentlich in der Sozialstation. Dort sortiert sie Akten und Unterlagen. Außerdem sammelt sie die Spenden bei der zweimal im Jahr stattfindenden Caritas-Sammlung. Auch bei den Elisabethfrauen in der Pfarrgemeinde ist sie aktiv. Frau Zenkner sagt, dass sie sehr an der Sozialstation hängt. Sie freut sich, dass sie nach wie vor unterstützen und sich einbringen kann. Für andere da zu sein, ist ihr ein großes Bedürfnis.
Agnes Bensch aus Cunnewitz
Frau Bensch ist ehrenamtliche Mitarbeiterin im Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst. Sie engagiert sich hier seit mehr als 9 Jahren. In dieser Zeit hat sie etwa 15 Sterbende begleitet. Frau Bensch sagt: "Der Hospizdienst ist sehr bereichernd für mich. Wenn ich bei einem Sterbenden bin, dann möchte ich zu 150% anwesend sein. Ich schaue dann nicht auf die Uhr. Ich gebe auch keine gutgemeinten Ratschläge, ich bin einfach nur anwesend und höre zu. Manchmal schweigen wir auch zusammen. Die Stille gemeinsam auszuhalten ist für den Sterbenden oft mehr wert, als nach Worten und Antworten zu suchen." Zuhören und auch das Gesagte zwischen den Zeilen zu hören, sieht sie als ihre Hauptaufgabe. Dem Sterbenden dabei die Hand zu halten, ist für sie ein kleines Zeichen der Zuneigung.
Brigitte Gasiecki aus Kamenz
Frau Gasiecki betreut seit vielen Jahren die Kleidertauschbörse im Haus Kamenz. Sie hat die bestehende Tauschbörse weiter ausgebaut. Mit ihren Kontakten zu Second-Hand-Läden und der Tafel in Kamenz hilft sie, dass "Menschen mit wenig Geld ihre Kinder auch ordentlich anziehen können". Es geht dabei auch um Nachhaltigkeit: gute Kleidung sollte möglichst lange im Umlauf gehalten und nicht gleich weggeschmissen werden. Neben der Tauschbörse unterstützt Frau Gasiecki die Kollegen auch mit verschiedenen Bürotätigkeiten.
Christiane Kaßner aus Kamenz
Frau Kaßner engagiert sich seit September 2019 im Kinderhaus "St. Bernhard" in Kamenz. Die gelernte Buchhalterin kann aufgrund einer Augenerkrankung ihre derzeitige Arbeit am Computer nicht ausüben. In Abstimmung mit der Krankenkasse und ihrer Chefin unterstützt sie derweil die Erzieherinnen und Erzieher im Kinderhaus. Hier übernimmt sie kleine Aufgaben, liest oder bastelt mit den Kindern, räumt auf. Als sie noch in Bautzen wohnte, hat sie in der evangelischen Gemeinde Kindergottesdienste mitgestaltet. Auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Betätigung wollte sie gerne wieder in einer kirchlichen Einrichtung in der Nähe ihres jetzigen Wohnortes arbeiten. So ist sie auf das Kinderhaus aufmerksam geworden. Über ihr Ehrenamt sagt Frau Kaßner: "Es macht mir großen Spaß mit den Kindern zusammen zu sein. Sie freuen sich, wenn ich da bin!"
Karin Bonk und Elke Mönnich, Wilthen
Frau Bonk und Frau Mönnich engagieren sich bereits seit vielen Jahren im Begegnungszentrum in Wilthen (BeWi). Frau Bonk hat zuvor u.a. im Seniorenverband Bautzen gearbeitet. Zum BeWi kam sie über eine Stellenanzeige für eine ehrenamtliche Helferin. Frau Mönnich fand ihren Weg zur Caritas über den Kontakt einer Praktikantin. Obwohl sie wegen ihrer Konfession zunächst skeptisch war, fühlte sie sich sehr schnell sehr wohl bei uns. Meistens vormittags trifft man die beiden Frauen im Begegnungszentrum an. Sie kümmern sich gemeinsam um die Frühstücksrunde und den Kreativtreff. Frau Bonk berichtet von den schönen Kontakten mit anderen Menschen, aber auch davon, dass sie durch ihre wertvolle Aufgabe mehr Selbstbewusstsein entwickeln konnte. Frau Mönnich ergänzt: "Die älteren Leute sind sehr dankbar, es kommt immer etwas zurück."