Die Corona-Pandemie hatte auch auf das Haus - Mitarbeiter und Bewohner übergegriffen. Nun fehlen viele vertraute Gesichter unter den Bewohnern. Denn es entsteht im Haus schon so etwas wie eine große Familie, in der einige gefühlt schon immer da sind, andere erst seit kurzen dazu gehören. Gemeinsame Runden auf der Terrasse oder der Cafeteria sowie Gottesdienste sorgen sonst für Begegnung und Austausch auch zwischen den drei Stationen. All das war kaum noch möglich oder gar nicht mehr.
Eine Bewohnerin erzählte mir, als ich sie zu ihrem Besuch brachte, dass sie zwar immer durch aufgestellte Namen und Kerzen erfahre, wer auf ihrer Station gestorben sei. Über andere langjährige Wegbegleiter wusste sie aber nichts. Außenstehende haben vielleicht die Vorstellung, dass alle Bewohner ständig individuell gepflegt und betreut werden müssen. Nein, im Heim entwickelt sich auch eine Gemeinschaft, die sich teilweise selber trägt: jemand bringt die Zeitung mit an den Frühstückstisch, andere treffen sich regelmäßig zum Spiel, jemand achtet auf die anderen und hilft bei kleinen Handgriffen. Und natürlich gibt es Gespräche untereinander, mal ernst und mal lustig.
Auf den Aufruf im Dezember im Heim zu helfen bei der Pflege und für die Besuche meldeten sich einige aus Ostritz und auch aus dem gesamten Landkreis und konnten so Pfleger und Betreuung entlasten. Fortgeführt wird noch der Besuchsdienst, wofür immer zwei Personen jeweils am Samstag und am Sonntag drei Stunden gebraucht werden, die Bewohner und Besucher zusammenbringen. Eine dritte Person mit medizinischen Kenntnissen testet Besucher und Helfer mit einem Corona-Schnelltest.
Herzlichen Dank allen Helfern, wer auf kurzem Weg aus Ostritz bei dem Besuchsdienst mittun kann, melde sich bitte bei Stephan Kupka, Tel 035823 779587.
Stephan Kupka