Ruba Osman und ihr Mann Iyad Albakkar Allabdulah (v.r.n.l.)
Ruba und ihr Mann Iyad, der das Projekt von Januar 2019 bis März 2020 betreut hat, stammen aus Syrien. Auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg sind sie 2014 (Iyad) und 2015 (Ruba) nach Deutschland gekommen, um neu anzufangen und ein Leben in Sicherheit zu führen - für sich und ihre beiden Kinder. Zuvor war ihre kleine Tochter in Syrien gestorben, da sie nicht ausreichend medizinisch versorgt werden konnte. Iyad legte den langen Weg nach Deutschland größtenteils zu Fuß zurück. Ruba folgte mit einer gefährlichen Fahrt in einem mit 50 Menschen besetzten kleinen Boot übers Mittelmeer. Die Kinder band sie mit einem Tuch an ihre Handgelenke, damit sie nicht ins Wasser fallen. Über ihre Flucht und ihr Ankommen in Deutschland berichtete auch die Sächsische Zeitung am 6. Juli. 2020.
Nach ihrer Ankunft in Deutschland haben Ruba und Iyad umgehend deutsch gelernt und angefangen sich ehrenamtlich zu engagieren. Ruba sagt: "Wenn man in einem anderen Land in Sicherheit leben will, dann muss man sich anpassen und Geduld haben. Die ehrenamtliche Arbeit hat uns sehr geholfen schnell die Sprache zu erlernen und uns hier zu integrieren."
Ruba möchte mit dem Migrationsprojekt im Gesundbrunnen vor allem die arabischen Frauen und Familien in Bautzen erreichen. Als Englisch-Lehrerin unterrichtet sie gerne und möchte den Frauen neben der deutschen Sprache und Kultur auch Fahrradfahren und Schwimmen beibringen. Ihr ist es besonders wichtig, dass die Frauen aus ihrem Zuhause gelockt werden, Anschluss finden, die Sprache lernen und alle Hürden bewältigen, um in Deutschland einer Arbeit nachgehen zu können. Dazu begleitet Ruba die Frauen als Dolmetscherin zu Behörden und Ärzten, vermittelt Praktikumsstellen und hilft, wo sonst noch Hilfe benötigt wird. Neben der Integration in Deutschland sind für Ruba und Iyad die eigenen Wurzeln sehr wichtig, so dass sie ihre eigenen Traditionen und Bräuche auch an ihre Kinder weitergeben möchten. Mit den anderen arabischen Familien feiern sie so beispielsweise den Ramadan, das Opfer- und Zuckerfest.
Iyad, der in Syrien eine eigene Zahnarztpraxis hatte, freut sich, dass er hier inzwischen seine Fachsprachprüfung bestanden hat und nun in Deutschland als Assistenzarzt arbeiten darf. Nebenbei engagiert er sich auch weiterhin insbesondere als Dolmetscher und Begleiter für andere Migranten.
Ruba und Iyad sagen, dass sie mit ihrer Arbeit Deutschland etwas zurückgeben möchten von der Hilfe, die sie bisher erhalten haben und sich für die Menschen einsetzen, die jetzt ihre Hilfe benötigen.
Wir freuen uns sehr darüber, dass Ruba und Iyad uns bei der Migrationsarbeit unterstützen und wünschen ihnen gutes Gelingen bei all ihren Vorhaben!
Das Projekt wird gefördert durch:
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.